Institut für Körperpsychotherapie Berlin, IfK Berlin
IFK
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Aus- und Fortbildungen in körperorientierter Psychotherapie

Leitung: Dr. phil. Dipl. Psych. Manfred Thielen
Steuernr.: 18/558/50300
Sitz: Cosimaplatz 2, 12159 Berlin. Tel.: 030/22327203
Assoziiertes Mitglied der Dt. Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK) und der European Assoziation for Body-Psychotherapie (EABP).

 

Einjährige Fortbildung in
körperorientierter Psychotherapie 2022

Curriculum und Termine

Manfred Thielen 4.-6.3.22
Körperpsychotherapie- Sexualität und sexuelle Störungen

Die Auseinandersetzung mit der Sexualität und sexuellen Problemen und Störungen der Patient*innen ist ein klassischer Gegenstandsbereich der Körperpsychotherapie. Auf dem Hintergrund der reichianischen Tradition und ihrer Weiterentwicklungen, der Entwicklungspsychologie, Säuglings- und Bindungsforschung werden die psychosexuellen Entwicklungsphasen des Kindes, einschließlich der Pubertät, zusammenfassend dargestellt. Sexuelle Probleme und Störungen sind häufig Teil der Persönlichkeitsproblematik des Patienten und treten häufig in Verbindung mit Depressionen und Ängsten auf. In Theorie und Praxis wird der körperpsychotherapeutische Umgang mit Sexualität und sexuellen Störungen vermittelt. Körperpsychotherapeutische Interventionen zur Lockerung bzw. Lösung psychosomatischer Blockaden und Hemmungen können anhand eigener Erfahrungen erlebt werden. Die Integration des körperorientierten Vorgehens in den humanistisch orientierten Beziehungsprozess wird demonstriert.

Manfred Thielen 8.-10.4.22
Körperpsychotherapie und ihr Zugang zu unbewussten Körperprozessen

Die Körperpsychotherapie, die Mitte der 30 er Jahre von Wilhelm Reich (1897-1957) begründet wurde, hat vorher psychoanalytisch bzw. charakteranalytisch mit dem Unbewussten gearbeitet. In seiner Vegetotherapie hat sich Reich damit beschäftigt, wie sich abgespaltene und verdrängte Affekte und Gefühle im Körper repräsentieren und wie man mit ihnen arbeitet. Reich hat in diesem Kontext den sog. Muskelpanzer entdeckt, der durch chronische muskuläre Kontraktion und eine entsprechende Atmung, diese Gefühle bindet. Durch die Erkenntnisse der Säuglings-, Embodiment- und neurowissenschaftlichen Forschung kann der Prozess der prägenden Interaktionsformen zwischen den primären Bezugspersonen und dem Baby/Kleinkind wissenschaftlich nachvollzogen werden. In der Körperpsychotherapie wurden Begriffe wie affekt-motorische Schemata und Mikropraktiken entwickelt, um die unbewussten Interaktionsformen, die im Körpergedächtnis gespeichert sind, zu beschreiben. Mikropraktiken sind Strategien des Babys, Kleinkindes und Kindes im Umgang mit den Interaktionen und entsprechenden Störungen mit den Eltern bzw. den Erwachsenen. In diesem Seminar soll theoretisch und praktisch gezeigt werden, mit welchen körperpsychotherapeutischen Methoden und Techniken, insbesondere mit Atmung, Berührung und Imaginationen u.a., die unbewussten Körperprozesse erfahrbar und bewusst gemacht werden können.

Manfred Thielen 20.- 22.5.22
Körperpsychotherapie und der Einbezug systemischer Aspekte und die Arbeit mit inneren Selbst-Anteilen

Der Einzelne ist Teil verschiedener Systeme, vor allem der Familie, der Gesellschaft und des ökologischen Systems. Die körperorientierte Aufarbeitung von Familienstrukturen legt einen besonderen Fokus auf die körperliche Dimension dieser Strukturen und der körperlichen Resonanz des/r Patient*in. Das Familiensystem kann auch in der Einzeltherapie mit Symbolen räumlich aufgestellt werden, damit der/die Patient*in die entsprechenden Konfliktlinien emotional, kognitiv und körperlich besser erleben kann.
Auf dieser Basis kann dann die Arbeit mit den verschiedenen Anteilen des Selbst, vor allem mit dem inneren Kind und dem erwachsenen Anteil erfolgen. Hierbei wird auch auf die Körperhaltung, die - empfindungen ,die Atmung u.a. fokussiert. Wie erlebt sich die Patient*in in ihrem Körper, wenn sie in die Rolle des inneren Kindes einnimmt? Die Gefühle, die das Kind in seiner Familie nicht ausdrücken durfte und konnte, können im geschützten therapeutischen Raum ausgedrückt werden. Nach dem objektbezogen Ausdruck dieser abgespaltenen und verdrängten Gefühle wird dem/der Patient*in die Möglichkeit gegeben, dass der erwachsene Anteil den kindlichen selbstregulativ integrieren kann. Der/die Patient*in kann in der Folge ein kongruentes und kohärentes Selbst-Gefühl entwickeln. Durch praktische Übungen kann diese Vorgehensweise erfahren und gelernt werden.

Ebba Boyesen 17.-19.6. 22
Die Wurzeln der Biodynamischen Psychotherapie II

Ebba Boyesen wird die wichtigsten biodynamischen Prinzipien, die Theorie der Psychoperistaltik und der psychosomatischen Verdauung vorstellen. Ausgehend von W. Reichs sieben Körpersegmenten geht E. Boyesen von 12 Segmenten aus, die sie in einer "Emotionalen Körperlandschaftskarte" zusammengefasst hat. In jedem Segment sind spezifische Affekte, emotionale, libidinöse und psycho-sexuelle Impulse gebunden, die in der Regel durch frühkindliche Interaktionsstörungen der Eltern mit dem Kind entstanden sind.
In der praktischen Arbeit wird sie sich auf die therapeutische Präsenz in der biodynamischen Vegetotherapie konzentrieren. Sie wird grundlegende Techniken, wie das biologisch -dynamische Atmen und andere biodynamische Interventionen vermitteln. Die psychischen und körperlichen Ressourcen können mobilisiert, die neurotischen Grenzen u.U. überschritten und die Vitalität von Körper und Psyche wieder hergestellt werden. Das Seminar ist die Fortsetzung von 2021.

Stefan Ide 26.-28.8. 22
Einführung in die körperorientierte Traumatherapie - der Körper als Ressource

"Der Mund redet, der Körper spricht." (Klaus Klee) In diesem Seminar soll eine Einführung in die körperorientierte Traumatherapie gegeben werden. Häufig verstehen wir zwar vieles "im Kopf", fühlen uns aber dennoch blockiert oder belastet und kommen aus unseren Mustern nicht raus. Die Integration verbaler und non-verbaler Ansätze der KPT ermöglicht es im Kontakt mit sich selbst und anderen ein vertieftes Verständnis zu erlangen, um neue Erfahrungen zu machen und gewünschte Veränderungsprozesse anzustoßen. An diesem Wochenende soll es primär um körperpsychotherapeutische Methoden der Ressourcengewinnung und -stärkung gehen. Was hat beim Überleben bislang geholfen und was kann jetzt stabilisieren? Mit Achtsamkeitsübungen soll versucht werden Sensibilität für traumatisch bedingte Über- und Untererregungen zu entwickeln und die Fähigkeit zu erlernen, diese selbst regulieren zu können. Hierzu werden u.a. Übungen wie "Sicherer Ort", "Innere Kinder in Sicherheit bringen", "Tresor" u.ä. vorgestellt und geübt.


Anna Willach -Holzapfel 24.9.22
Trauma- und körperorientierte Supervision

Die körperorientierte Psychotherapie mit traumatisierten Menschen erfordert Traumawissen und -sensibilität. Durch den Blickwinkel von trauma- und körperorientierter Supervision soll es darum gehen, Traumatisierungen besser erkennen und betroffene Klient*innen/ Patient*innen angemessen verstehen und begleiten zu können. Bitte, traumatherapeutische Fälle und entsprechende Fragen mit- und einbringen.
Die Bedeutung von Stabilisierung, Sicherheit, Abgrenzung, Ressourcenorientierung, Selbstfürsorge und Selbstregulation wird sowohl bei Patient*innen als auch bei uns Therapeut*innen in jedem traumaorientierten Therapieprozess deutlich. Der Stärkung und Bewusstwerdung dieser therapeutischen Kompetenzen werden wir uns im Laufe des Tages ebenfalls immer wieder übend und körperorientiert zuwenden. Wir können damit sowohl unsere Klient*innen angemessen begleiten als auch uns gesund erhalten und sekundärer Traumatisierung vorbeugen. Zeit: 10-13, 15-18 Uhr

Stephan Hamblin-True 7.-9.10.22
Gruppenprozesse in der Körperpsychotherapie II

Dieses Seminar ist die Fortsetzung des Seminars von 2021. Die Erforschung des eigenen Platzes in der Gruppe, sowie die Gestaltung der Beziehungen in der Gruppe können vertieft werden. Gleichzeitig können weitere Techniken, Methoden und Wirkmechanismen der körperpsychotherapeutischen Gruppenarbeit erfahren und erlernt werden.

Manfred Thielen 11.-13. 11.22
Körperpsychotherapie über die Lebensspanne

Die Körperpsychotherapie geht von der prägenden Rolle der Kindheit, insbesondere der frühen, für die Entwicklung der Persönlichkeit und ihre Störungen aus. Für die ganze frühe Entwicklungsphase: Schwangerschaft, Geburt, erstes Jahr hat sie unter Einbezug der Erkenntnisse und Erfahrungen der prä-, peri- und postnatalen Psychologie und besonders der Säuglingsforschung eine eigene Baby-Eltern-Körperpsychotherapie (Harms, Diederichs u.a.) entwickelt. Für die Arbeit mit Erwachsenen, dem Hauptfokus der Körperpsychotherapie, gibt es eine große und reiche Behandlungsvielfalt. Doch die Entwicklungsphase der Adoleszenz, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, mit erwachsenen Reifungskonflikten und existentiellen Krisen (Krankheit, Tod etc.) bedürfen einer stärkeren theoretischen und praktischen Aufarbeitung.
In diesem Workshop soll von daher ein besonderer Fokus auf die Bedeutung der Pubertäts- und Adoleszenzkrisen für die psychische Entwicklung bzw. Fehlentwicklung und die körperpsychotherapeutische Arbeit mit älteren Menschen gelegt werden. Was kann aus den verschiedenen Entwicklungsstufen und ihren möglichen Konflikten, Defiziten und Krisen für die körperpsychotherapeutische Arbeit mit Erwachsenen, aber auch mit Kindern und Jugendlichen, gelernt werden?

 

Supervisionsabenden: 5.7.22, 15.9.22, 20.10.22, jeweils 19:00-21:20 Uhr
Orte:
"Die ersten beiden Seminare von Manfred Thielen finden im "Bewegten Raum". Belziger Str. 7, 13053 Berlin statt.
Die anderen Seminare finden im Centro Delfino, Praxisgemeinschaft Lietzensee, Dernburgstr. 59,14057 Berlin statt.
Die Supervisionsabende finden im Institut für Körperpsychotherapie Berlin, Cosimaplatz 2, 12159 Berlin statt.

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