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Aus- und Fortbildungen in körperorientierter Psychotherapie

Leitung: Dr. phil. Dipl. Psych. Manfred Thielen
Steuernr.: 18/558/50300
Sitz: Cosimaplatz 2, 12159 Berlin. Tel.: 030/22327203
Assoziiertes Mitglied der Dt. Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK) und der European Assoziation for Body-Psychotherapie (EABP).

Sämtliche Seminare finden im Centro Delfino statt!


  Einjährige Fortbildung
in
körperorientierter Psychotherapie 2023

 

Curriculum und Termine

1) 3.-5.3.2023
Manfred Thielen


Körperpsychotherapie bei Depression

In der ambulanten Praxis gehören die verschiedensten Formen der Depression zu den häufigsten Krankheitsbildern. Depressive Symptome sind in der Regel Ausdruck ungelöster Konflikte, Defizite und unausgedrückter Affekte und Gefühle aus der Kindheit. Die affektive und emotionale Selbstregulation ist unterbrochen bzw. gestört, wobei die aversiven und insbesondere aggressiven Gefühle eine besondere Rolle spielen. Die depressive Problematik zeigt sich auch in der Körperhaltung, Mimik, Gestik, Atmung u.a. In der Körperpsychotherapie gibt es eine Reihe von Methoden und Techniken, um die affektiven und emotionalen Blockaden des Depressiven zu lockern bzw. zu überwinden. Sie werden in ein humanistisches Verständnis der therapeutischen Beziehung integriert. In dem Workshop werden verschiedene körperpsychotherapeutische Interventionen und Übungen für die Arbeit mit depressiven Menschen am eigenen Leib erlebbar, um sie in der eigenen Praxis später entsprechend anwenden zu können. Es wird zwischen Aggression (aggredi- hinzugehen, zupacken) und destruktiver Aggression unterschieden, auch die Bedeutung der „negativen Übertragung“ (W. Reich, Charakteranalyse) für den therapeutischen Prozess wird herausgearbeitet.

Ein Einstieg in die Fortbildung ist für approbierte Psychotherapeut*innen auch beim 2. Workshop: 21.-23.04.23 Manfred Thielen: Dialektik von Körper- und Beziehungsarbeit in der Körperpsychotherapie noch möglich.

 

2) 21.-23.04.23
Manfred Thielen


Dialektik von Körper- und Beziehungsarbeit in der Körperpsychotherapie

Die Körperpsychotherapie hat die relevantesten theoretischen und behandlungs-praktischen Elemente der neoreichianischen und wahrnehmungsbezogenen Richtungen integriert. Sie findet auf der Basis einer tragfähigen und vertrauensvollen therapeutischen Beziehung, die in der Körperpsychotherapie drei Ebenen umfasst: -somatisch-vegetative Resonanz, Ich-Du-Beziehung und Übertragung-Gegenübertragung, statt. Die große Bedeutung der psychotherapeutischen Beziehung für die erfolgreiche Wirkung der Psychotherapie wird durch Psychotherapieforschung untermauert (Grawe et al., 1994, Hubble et al., 2001 u.a.) In einer neueren Studie (Wyl et. al., 2016) wird auch der Einwirkung des psychotherapeutischen Verfahrens in die psychotherapeutische Beziehung untersucht. Die Dialektik von Körper- und Beziehungsarbeit in der Körperpsychotherapie wird theoretisch vermittelt und praktisch erfahrbar gemacht.

Grawe, K. / Donati, R. / Bernauer, F. (1994) Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen (Hogrefe). Hubble,M.A., ., Duncan, B.L., Miller, S.D. (2001): So wirkt Psychotherapie. Empirische Ergebnisse und praktische Folgerungen. Dortmund,Verlag Modernes Lernen. Agnes von Wyl, Volker Tschuschke, Aureliano Crameri, Margit Koemeda-Lutz, Peter Schulthess (Hg.) Was wirkt in der Psychotherapie? Gießen, Psychosozial-Verlag.


3) 2.- 4.6.23
Manfred Thielen

Der therapeutische Umgang mit Abwehrphänomenen als Ressource und als Widerstand

In allen psychotherapeutischen Prozessen kommt es zu Abwehrphänomenen der Patient*innen. Aus der Perspektive der Humanistischen Psychotherapie betrachtet ist die Abwehr auch eine Ressource, weil sie dem „inneren Kind“ des/der Patient*in half, sich gegen psychische Verletzungen bzw. Grenzverletzungen durch die primären Bezugspersonen zu schützen. Aus der Perspektive der tiefenpsychologischen fundierten Psychotherapie sind Abwehrphänomene wie Verdrängung, Verleugung, Verschiebung, Projektion, Wendung gegen das Selbst u.a. Ausdruck des in der Regel unbewussten Widerstandes. In der Körperpsychotherapie werden beide Perspektiven dialektisch miteinander verbunden und auf die Körperebene spezifiziert. Dabei wird sich mit den verschiedenen körperlichen Erscheinungsformen wie: Muskelpanzer, unterentwickelte motorische Schemata., defensiv verzerrte affektmotorische Schemata, Gegenmobilisierung, die De-Aktivierung,das chronische Festhalten, Chronische Hypotonie, Atemreduktion, u.a. theoretisch und vor allem praktisch auseinandergesetzt.

 

4) 7.-9.7.23
Ebba Boyesen

Biodynamische Vegetotherapie

Ebba Boyesen wird ihren Ansatz der biodynamischen Vegetotherapie in Theorie und Praxis in diesem Seminar vermitteln. Dabei bezieht sie sich bewusst auf Reichs Vegetotherapie (Therapie der vegetativen Lebendigkeit) und seiner Analyse der sieben Körpersegmente. Sie hat sie auf 24 Segmente und einer „Emotionalen Körperlandschaftskarte“ erweitert. In jedem Segment sind spezifische Affekte, emotionale, libidinöse und psychosexuelle Impulse gebunden, die in der Regel durch frühkindliche Interaktionsstörungen der Eltern mit dem Kind entstanden sind. Die muskulären Verspannungen in diesen Segmenten bzw. ihre Gesamtheit nannte Reich Muskelpanzer.?In diesem Workshop werden die Diagnostik der segmentären Blockaden, Interventionen zu ihrer Lösung und der Freisetzung ihrer emotionalen und libidinösen Inhalte und zu deren analytischen Be- und Verarbeitung vermittelt. Die psychischen und körperlichen Ressourcen können mobilisiert, die neurotischen Grenzen überschritten und die Vitalität von Körper und Psyche wiederhergestellt werden.

Ebba Boyesen, die Mitbegründerin der Biodynamischen Psychologie und Psychotherapie, führt seit 2022 für Psychotherapeut*innen mit Erfahrung in Körperpsychotherapie ein Avanced Training durch, eine Teilnahme ist noch möglich. Bei Interesse bitte unter: ma.thielen@gmx.de melden.

 

5) 1.-3.9.23
Stefan Ide

Körperorientierte Traumatherapie, Teil 2 – Wege zur Heilung / Sich Körper und Geist wieder zu eigen machen


In diesem Seminar soll die im Vorjahr begonnene Arbeit, die sich auf die Stabilisierung der Patient*innen konzentrierte, fortgeführt werden. Die Integration verbaler und non-verbaler Interaktionen in der Körperpsychotherapie ermöglicht es im Kontakt mit sich selbst und anderen ein vertieftes Verständnis zu erlangen, um neue Erfahrungen zu machen und gewünschte Veränderungsprozesse anzustoßen. Dabei wird sich an 3 Phasen „Stabilisierung – Konfrontation – Integration“ orientiert. Die körperpsychotherapeutischen Vorgehensweisen zur Behandlung von Traumafolgestörungen werden dabei parallel in jeder Therapieeinheit zu allen 3 Phasen angewendet Mithilfe der Titrierung (langsames und wohldosiertes Vorgehen) wird sich der traumatischen Erinnerung „tröpfchenweise“ und patientenzentriert genähert. Dies soll praktisch geübt und erfahren werden.

 

6) 6.-8.10.23
Stephan Hamblin-True´

Expressive emotionale Ausdrucksarbeit. Areit mit Körperausdruck Körpersprache, Körperhaltung, Stimme, Mimik, Gestik u.a.

In diesem Seminar besteht die Möglichkeit, das Prinzip und die Anwendungsmöglichkeiten der körperpsychotherapeutischen Ausdrucksarbeit kennen und anwenden zu lernen. Der Kurs erlaubt, über die eigene Erfahrung zu Verständnis, angemessener Indikation und kreativer Intervention zu gelangen.

 

7) 11.11.23
Anna Willach-Holzapfel

Trauma- und körperorientierte Supervision
Die körperorientierte Psychotherapie mit traumatisierten Menschen erfordert Traumawissen und -sensibilität. Durch den Blickwinkel von trauma- und körperorientierter Supervision soll es darum gehen, Traumatisierungen besser erkennen und betroffene Patient*innen angemessen verstehen und begleiten zu können. Bitte, traumatherapeutische Fälle und entsprechende Fragen mit- und einbringen.
Die Bedeutung von Stabilisierung, Sicherheit, Abgrenzung, Ressourcenorientierung, Selbstfürsorge und Selbstregulation wird sowohl bei Patient*innen als auch bei uns Therapeut*innen in jedem traumaorientierten Therapieprozess deutlich. Der Stärkung und Bewusstwerdung dieser therapeutischen Kompetenzen werden wir uns im Laufe des Tages ebenfalls immer wieder übend und körperorientiert zuwenden. Wir können damit sowohl unsere Patient*innen angemessen begleiten als auch uns gesund erhalten und sekundärer Traumatisierung vorbeugen.

 

8) 8.-10.12.23
Manfred Thielen

Körperpsychotherapie und Entfremdung

In dem Seminar soll sich mit der gesellschaftlichen und individuellen Entfremdung auseinandergesetzt werden. Ausgehend von der Marx`schen Analyse von vier Arten der Entfremdung: Entfremdung vom Produkt der Arbeit, Entfremdung von der Tätigkeit des Arbeitsprozesses, Entfremdung vom menschlichen Gattungswesen, Entfremdung von den anderen Menschen werden weitere Formen wie Missachtung und Exklusion, Selbstoptimierung und Entfremdung von den Gefühlen beschrieben. Bei der körperpsychotherapeutischen Arbeit wird sich auf die individuelle Entfremdung von den Gefühlen konzentriert. In dem Seminar wird die körperpsychotherapeutische Vorgehensweise zur Bearbeitung der individuellen Entfremdung, die sich in abgespaltenen, verdrängten und vermiedenen Gefühlen ausdrückt, mit dem Ziel einer angemessenen Affekt- und Gefühlsregulation der Patient*innen demonstriert und über den eigenen Selbsterfahrungsprozess praktisch erfahrbar gemacht.

Literatur: M.Thielen (2022): Körperpsychotherapie und Entfremdung. In: körper tanz bewegung, 4/2022, S. 130-145.

Supervisionsabende: Do., 31.8.23: 19:00 - 21:20; Do. 28.9.23: 19:00 -21:20; Do., 30.11.23: 19:00-21:20, Ort: Institut für Körperpsychotherapie Berlin, Cosimaplatz 2, 12159 Berlin Die Seminare finden alle im Centro Delfino, Praxisgemeinschaft Lietzensee, Dernburgstr. 59,14057 Berlin statt.